DURCHFALL

Was ist Durchfall?

Vermehrten und/oder flüssigen Stuhlgang kennt jeder. Nicht immer handelt es sich dabei um Durchfall (Diarrhö). Davon spricht man bei Erwachsenen erst, wenn dieser öfter als dreimal täglich auftritt und einen hohen Wasseranteil aufweist. Um die Ursachen, Auswirkungen und die passende Therapie zu ermitteln, ist zunächst eine Unterscheidung zwischen nicht-chronischem (akutem) und chronischem Durchfall nötig.

Der „nicht-chronische“ Durchfall

  • Tritt plötzlich auf
  • Dauert nur wenige Tage, maximal zwei bis drei Wochen
  • Ursache ist häufig eine Infektion mit Viren oder Bakterien
  • Weitere Auslöser können auch Angst oder Stress, leichte Vergiftungen (z. B. mit Pilzen) oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein
  • Selbstmedikation mit freiverkäuflichen Präparaten wie Yomogi 250 mg möglich
  • Rascher Durchfall-Stopp und schnelles Abklingen der Symptome

Der „chronische“ Durchfall

  • Dauert länger als vier Wochen
  • Auftreten in Schüben, ggf. mit symptomfreien Zwischenphasen
  • Ursachen können chronische Entzündungen, zum Beispiel Morbus Crohn, ein Reizdarm aber auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie beispielsweise Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit sein
  • Auch ein Diabetes mellitus als Grunderkrankung, Funktionsstörungen der Schilddrüse, der Niere oder Alkoholmissbrauch können chronischen Durchfall auslösen
  • Chronischer Durchfall muss ärztlich behandelt werden, um die genaue Ursache herauszufinden und darauf aufbauend die richtige Therapie einzuleiten

Wichtig: Trinken nicht vergessen!

Akuter Durchfall klingt oft nach 2 bis 3 Tagen ab – etwas Schonkost und bei Bedarf ein Präparat aus der Apotheke sorgen für eine schnelle Genesung.

Trotzdem sollte akuter Durchfall nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Eine Gefahr beim Durchfall: Durch das vermehrte Ausscheiden wässrigen Stuhls kann der Körper austrocknen (dehydrieren). Bei (kleinen) Kindern und älteren Menschen kann eine solche Dehydration sehr schnell gehen. Eine hohe Flüssigkeitszufuhr mit stillem Wasser und milden Tees, zum Beispiel Kamillentee, ist darum ein absolutes Muss bei jeder Durchfallerkrankung – auch, wenn die Betroffenen kein Durstgefühl empfinden. Nicht empfehlenswert sind Milch oder Cola, da sie die Beschwerden eher verschlimmern können!

Vor allem bei den Risikogruppen (ältere oder vorerkrankte Menschen und Kinder) kann es sinnvoll sein, eine Elektrolytlösung zu verabreichen, um dem Austrocknen des Körpers bei Durchfallerkrankungen vorzubeugen. Elektrolyte sind Salze, die dem Körper durch den Flüssigkeitsverlust entzogen werden und ihm wieder zugefügt werden müssen.

Ab zum Arzt

Nicht nur bei lang anhaltenden und chronischen Durchfällen ist ein Arztbesuch nötig. In Kombination mit bestimmten Symptomen oder in besonderen Situationen sollte auch bei akuten Durchfällen medizinischer Rat eingeholt werden. Dies ist der Fall, wenn …

… der Durchfall mit starken Krämpfen und Kreislaufproblemen einhergeht
… starkes Erbrechen hinzukommt
… Blutauflagerungen im Stuhl entdeckt werden
… der Verdacht auf hochansteckende Erreger wie EHEC oder Salmonellen besteht
… der oder die Betroffene sich in einem Typhus- oder Choleragebiet aufhält oder -hielt
… Kleinkinder, Babys oder ältere Menschen betroffen sind (schnell reagieren, da Dehydration droht!)

Ein ausführliches Gespräch bringt den Arzt meist schon auf die richtige Spur der Durchfallursache. Für eine genaue Diagnostik kommen weitere Untersuchungen in Frage: Blut- und Stuhluntersuchungen, Abtasten des Bauchraums, Ultraschall oder Röntgen des Bauchraums oder Allergietests verschaffen meist Klarheit. Gerade bei chronischen Darmerkrankungen liefert eine Darmspiegelung oft eindeutige Klarheit.